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Schnorkn ausm Arzgebirg (Stories aus dem Erzgebirge)

Glück auf ihr Leit, hier kummt ewing was in arzgebirgischer Sprooch,
natierlich när wos fir jemand, der a wos mit der Sprooch azefange weß. An dar Stelle werd dos wuhl dos erschte mol sei, dass mer ewing arzgebirgisch lasn kaa. Iech maan, 's werd kaane Sau interessiern.

Als Gung hob iech öftersch Geschichten gelaas'n, wie "Wos d'r Wenzl-Max derzehlt" odr "Heiteres und Besinnliches aus dem Erzgebirge". Die Schwart'n erzahletn aus dar Zeit, wu de Leit när de Kneip zur Unterhalting kanntn. Ka Fernsehn, ka Rundfunk, war weß, ob viele ibrhaupt ne Zeiting lasn. Gedenfalls saßen de Manner eftersch im Wertshaus, als es dan Weibsen racht war. Aber die hattn a ihrn Schpaß, wenn se ben Hutz’n mitenanner 's Dorf schlacht machetn. Iech weß nu nimmer, ob die Schnorken, die mer noch su im Gedächtnis hot, aus su en Büchl stammten, odr ob se mal erzehlt wurn sei. Mr kunnt siech gedenfalls ball zeruppen fer Lachn, a wenn beschtimmt de Hälft gelugn war.

Da war doch emol dar Maa, dar en Christbaam kaafn sollt, un offn Hamwaag esu in dr Schenk eigebrochen war. Wie'r nu etliche Schnäps spatr in sen Tran ehem wullt, stacketn senne Kumpane den frisch gekaaften Christbaam vurne nei in Husnbund. Nooch heit drzehlt mr sich, wu aaner im dr Weinachtszeit 's Dorf nunner
geschwankt kam, de Arm vur siech har streckend, als wullt'r schwimme, un fir siech hie brabblte: "Vrdanzig noch emol, wie kumm iech de aus dan Wald wiedr raus!!"

Aane annere Schnork is emol in dar Zeit passiert, un se hot a wos miet Weihnachtn ze tue:


'N Saaf-Lob sei Gung

In aan Dorf im Geberg wuhnte emol de Familie vun Saafn-Lob. Die hattn, wie in dar Zeit su fast geder, en Tempel Kinner. Wie de Orgelpfeifn standn se do, wan de Altn emol Inventur machetn. Dr Klennste, dr Gustl, er möch 6 Gahr alt gewasen sei, war nu e besondrer Ranzn. Mooch sei, dass'r nu extra verwehnt wurn is, odr larnet'r alle Unarten vun de altern Geschwister besonnersch schnell, egol, es war e Schlingl wie'r im Buche schtieht. Dr Vater griff öftersch mol zen Ochsenziemer, wenn ersch gar ze toll trieb. Dann gobs e paar Schtriemen offn Hintern un dann gings wieder e Weil. De Mutter schlug aans ims annere mol de Händ übrn Kopp zamm, wenn de Nachbarn kaame un siech beschwertn. Do hot'r de Gäns fortlaafn lassn, dos se's Schlacht'n vrschiebn musstn. Da hot'r de Dechsl von Schmied sen Wagn mit Wagnschmier eigestrichen, doss dar, als'r in d'r Früh im Dustern eispannete, alles zengstrim eigesaut hot. De Pfaar sahn aus, wie mit Spackfett eingeschmiert, vun Schmied senn' Husn un Gack gar net ze redn. Wieder gabs paar mietn Ochsenziemer und de Mutter saht zum hunnertsten mol: "Herrschte, du Gust, wart ner bis d'r Rupprich Heiligohmd kimmt, der hot beschtimmt extra wagn dir zwa Rutn miet!". 'S nützet ab'r alles net viel, enne besondre Graup ließ'r lus, als Kermes wor.

Alles rammelt vürmittigs in de Kerch. De Kinner standn noch ewing vur d'r Kergntür haußen, un tatn sich unnernanner mit Weißdornstacheln piesakn. Dar Weißdorn wuchs glei nahm Eigang, un unner Bürschl machts besonners raffniert. Su en lang' Weißdornstachel stacket'r siech vorne zwischen dr Suhl un ne Obrladr vun senne Sunntigsstiefel nei. Dodrmiet kunnt'r unaufallig bei de Mäd vorbei laafn, un wenn se net aufpassetn, krieget se en richtign Piekser in de Wodn vrpasst. Nocherts, als se in der Kerch soßn, wurs ne Gustl racht langweilig. Nu soß'r grod am Rand vun d'r Kergnbank un wall de Plätz net gereicht ham, stand nahm jeder Bank noch e Stuhl, su enne Sort mit geflochtne Sitz. In dar Reih vur ihm, soß nu off dan Stuhl de Gungfer Berta in schwarzn Kleed. Wie nu dr Paster grod saht: ".. wull mr in dr Stille baatn.." do hot doch der Gust schie senn Fuß miet dan Stachl unnern Sitz der Berta un spießet ihr die zwaa Zentimeter Stachl in Hinnern nei. Dan Quieckerts in dar Kerch kaa siech kaaner denkn, 's war e Wunner, doss net de Mauern glei eigesterzt sei....

Drham gobs wieder wink Drasch un de Mutter druhet mitn Rupprich. Noch dan Streich zug werklich ewing Ruh ei. Dr Harbist ging vürbei, un Weihnachten wor nimmer lang hie. Dr Gustl hot schu mol miet dra gedacht, dos wuhl zen Heiligohmd net viel mit Geschenker lus sei werd. Im Gaagnteel, dos miet die Rutn vun Rupprich gobn schie ze denkn. Do übrleget'r nu, wie mr dar Sach aus Waag gieh kennt, 's wullt obr nisch gescheits eifalln. In Novembr tats schneie wie net gescheit, die Kält hielt aa bis zen drittn Advent. Off aamol wurs wiedr warm un dr ganze Schnee war wiedr wag. D'r Saafn-Lob hot hinnern Häusl e Stick Land, im spaatn Harbist hotr geds Gahr de Jauchgrub leer gemocht un off dan Feld vertaalt. Heier hotrs waagn dar plötzling Kält un dan vieln Schnee ewing vrpasst. Als 's nu kurz vür Weihnachtn wieder taue tat, guggetr erscht emol in de Grub nei. Ar nahm die Pfostn beseit, 's war ob'r net esu vull, dass'rs vür de Feiertag hätt noch ausleern müssn. Dr Lob ließ nu die Sach sei, obr sei Gungel krieget drbei aane besonnere Idee, als'r dan Votr dortn rumwärgn soch... 

Die Tog vürn Heilig Ohmd warn wie alle Gahr schnell wag. Stolln backen, Weihnachtsbarg aufbaue, Lichteln iberall aufstelln un dan Christbaam haarrichtn. Dr Gust hot siech net emol wos zeschulden kumme lossn, als er miet'n Handwogn 's Backzeig zun Meyer-Bäck bränge un de fartign Stolln wieder huln musst - wos de Muttr schu wink wunnern tat. Als nu dr Heilig Ohmd ra wahr, wusst dr Gust ganz genau, wie ersch astelln kunnt, um dan Ugelick mit dan Rupperich un senner Rut’ ausn Waag ze giehe. Am spätn Nochmittig soßn nu alle darham un freiet'n sich auf de Beschering. Dr Votr raachte Pfeif, de Mutter wertschaft in der Küch rüm un de Kinner probiertn nochemol de Verschln harzesaagn. Als 's wink finster wur, sei de Lichter alle agebrannt wurn, e Raacherkarzl agezünd - mr kunnt denkn, es gab nischt friedlicheres auf dar Walt. Ner der Gust schlich sich naus zer Tür un rucket zwaa, drei Pfostn über dar Jauchgrub e Stückel wag. Die laagn zwar noch ewing aufm Rand, bluß wenn aaner drauftraatn sollt', kunnt mr siech denkn wos passiert. - Un passiern musst wos, denn wemmer vun der Stroß kam, um ins Haus ze giehe, musst mr an der Jauchgrub vorbei. Unner Gust hot nu mittn aufn Waag en Schiebock hiegestellt, war net driebersterzen wullt, musst aahm ibr de Jauchgrub laafn. Nu nischt wieder wie nei in de Stub, die annern hotn a vür Aufreging nischt gemarkt. 'S dauerte a nimmer lang, un uf aamol ging draußn e gruß Getrampl luß. Dr Rupperich kam, pochte schu mal an de Stroßnfanster, tat de Glock bimmeln lassn un stampft' ums Haus rüm um ins Vürhaisl neizegiehe. Auf aamol gobs en Kracherts un dr Rupperich fluchet wie's de Walt noch net geheert hot. Alle sterzetn naus un sahn dan Rupperich bis zen Bauch in dr Sch... stiehe. 

Dan Heilig Ohmd werd nu kaaner mee vrgassn, denn dar erschte war aa schu dr letzte Akt vun Rupperich sen Auftritt. Dr Gustl kunnt siech's Lachn kaum verbeißn, dos geniale an senn Plan war ja net bluß, dos'r dar Rut’ entgange wor. Na, d’r Votr hot doch werklich gedacht, ar salber hätt' de Pfosten net wieder orndlich higetaa un do dormiet dos Ugelick vrursacht!

Wos se nu miet dan eigewaachten Rupperich gemacht hobn, is net ibrliefert. Obr vun de Geschenker un dan ibrign Zeig, wos dr Rupperich in sen Sack hot', wor nimmer viel ze gebrauchn. De Nüss musst de Muttr gelei wagtue, die hotn doch zeviel Geruch aagezugn. Dos Holzspielzeig kunnt mr owaschn, die zwaa Zinnsoldatn in dar Schachtel worn aa noch gut, bluß de wollnen Sockn fern Votr un ewing Tücheln miet Klöpplspitzn draa für de Mäd worn nimmer ze rettn. De Äppeln hot de Muttr aa gelei ogewaschn un weil se dacht, mr sullt' se vielleicht doch ne esu assn, hot se ahm Appelmus dormiet gemacht. Am zwaatn Feiertog gobs ze Mittig Buttermilchgetzn un zen Nochtisch Appelmus. Dr Votr löffelt' nu in dan Nochtisch rüm un saaht zu senner Fraa: "Herrschte Selma, iech denkt, Du host heier wing viel Muskatnuss an dan Appelmus draa!"

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Aktualisiert
V. 89
Samstag, 17. Mai 2014 

Nooch aane Schnork gefällig? Hier gieht’s lang..

 

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